Vernetzung

Die Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis vernetzt Netzwerkmitglieder und alle Interessierten. Den Austausch fördert sie in ihren jährlich vier Online-Schulungen (je zwei auf Deutsch und auf Französisch) und insbesondere auch an ihren Netzwerktreffen vor Ort (je eines in der Deutschschweiz und eines in der Romandie).
Netzwerkanlässe 2025

Ob in Lenzburg oder Lausanne – die diesjährigen Netzwerktreffen zeigten eindrucksvoll, wie vielfältig und lebendig Inklusion im Kulturbereich umgesetzt wird.
Das Netzwerktreffen auf Deutsch fand am 8. September 2025 im Stapferhaus Lenzburg statt – und war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Drei Inputs gaben spannende Einblicke in das inklusive Engagement von Netzwerkmitgliedern:
- Das Kleintheater Luzern stellte mit «Alle inklusive – eine Box für mehr» ein spielerisches Tool für mehr Inklusion im Alltag vor.
- Vier Mitglieder der Heitere Fahne berichteten über den Entwicklungsprozess einer zweijährigen praktischen Ausbildung im Kulturbereich für Menschen mit Lern-Behinderungen.
- Das Stapferhaus zeigte, wie es Inklusion im Museumsbetrieb lebt und welche Herausforderungen bei der Vorbereitung der Ausstellung «Hauptsache gesund. Eine Ausstellung mit Nebenwirkungen» entstanden.
Beim anschliessenden Apéro und am «Marktplatz» nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen und sich bei Fachstellen wie Augenhöhe, Blindspot – Inklusion und Vielfaltsförderung Schweiz, Dienstleistung Bauen und Mobilität von Pro Infirmis, machTheater, Procom, Profil – Arbeit & Handicap, Sensability – Expertise für Inklusion und dem Verein Apfelschule über inklusive Angebote zu informieren.
Austausch auch in der Romandie
Am 10. November 2025 fand zudem das Netzwerktreffen auf Französisch in Lausanne bei unserem Netzwerkmitglied Plateforme 10 statt. Im Fokus standen Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen im Kulturbereich.
Unter dem Titel «Inklusive Arbeitsorte gestalten: Mitarbeitende mit Behinderungen im Kulturbereich» tauschten sich Fachpersonen, Vertreter*innen von Kulturinstitutionen und Menschen mit Behinderungen über Chancen, Herausforderungen und konkrete Erfahrungen aus.
Das Programm bot praxisnahe Einblicke:
- Die IV-Stelle stellte rechtliche Grundlagen, Tools und Unterstützungsangebote vor, die Arbeitgebende beim Anstellen von Menschen mit Behinderungen nutzen können.
- Pro Infirmis Vaud präsentierte gemeinsam mit dem Angebot insertH Beispiele aus der Praxis – darunter Erfahrungsberichte von Institutionen und Mitarbeitenden, die inklusive Beschäftigung leben.
- Das Programm Passerelle Culturelle zeigte in einer Podiumsrunde, wie die Ausbildung Teilnehmende auf eine Tätigkeit im Kulturbereich vorbereitet.
Im Anschluss an den offiziellen Teil bot ein Apéro Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung.
Informationen zu den vergangenen Netzwerktreffen finden Sie hier.
Regionale Netzwerkprojekte
Darüber hinaus hat die Fachstelle in den Jahren 2020-2023 regionale Netzwerke initiiert, gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen sowie Kultur- und Sozialakteuren. Ziel sind Kulturangebote, die Menschen mit Behinderungen nutzen wollen und nutzen können. Dazu müssen sie in Beratungs- und Begleitstrukturen eingebunden werden. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, erfolgte der Aufbau der Netzwerke schrittweise in einem Design-Thinking-Prozess. Dieser geht von den Bedürfnissen der Teilnehmenden aus und nutzt Synergien im Hinblick auf die Begleittätigkeit zur Stärkung von inklusiver Kultur in den verschiedenen Regionen.
Netzwerkprojekte wurden in zwei Regionen der Deutschschweiz durchgeführt: in der Ostschweiz (07.2021 - 07.2022) und im Kanton Zürich (09.2022 - 07.2023). Ein Projekt fand in der Westschweiz statt, im Kanton Neuenburg (02.2022 - 01.2023). Die Netzwerke fussen auf den Erfahrungen im Tessiner Pilotprojekt (09.2020 - 08.2021).
Aus den vier mittlerweile abgeschlossenen Netzwerkprojekten sind Folgeprojekte oder Vereine entstanden.
Mehr dazu: Netzwerkprojekte

