Zürcher Theater Spektakel
Zürcher Theater Spektakel
Das Festival dauert jeweils 18 Tage und findet jedes Jahr im August und September auf der Landiwiese statt. Seit seinen Anfängen in den 1980er Jahren steht das Festival für künstlerisch anspruchsvolle und formal innovative Produktionen international arbeitender Tanz- und Theatergruppen aus der Freien Szene. Ein besonderer Reiz des Festivalgeländes besteht in den temporären Spielstätten unterschiedlicher Grösse, die jeweils direkt am Zürichseeufer auf der Landiwiese aufgebaut werden. Auch die Werfthalle sowie die Bühne des Kulturzentrums Rote Fabrik werden bespielt. Kostenlose Angebote sowie die Gastronomie unter freiem Himmel locken nicht nur Kulturinteressierte, sondern die breite Bevölkerung an. Das Zürcher Theaterspektakel will ein Festival für alle sein. Ein Beirat aus kulturaffinen Menschen mit Behinderungen unterstützt das Festival seit 2012 bei den Inklusionsmassnahmen.
Inhaltlicher Zugang
Pro Festival werden am Zürcher Theater Spektakel ein bis zwei Bühnenstücke live audiodeskribiert. Dabei wird, zum Beispiel für Menschen mit Sehbehinderung, mündlich beschrieben, was auf der Bühne sichtbar ist. Das Zürcher Theater Spektakel hat 2020 eine eigene Audiodeskriptionsanlage angeschafft. 2020 wurden erstmals zwei Konzerte in Gebärdensprache übersetzt. Dieses Angebot soll in den nächsten Jahren fortgeführt werden. 2021 wird ein Tanztheater-Stück in Gebärdensprache übersetzt, ebenso Vorträge aus dem Diskursprogramm. Eine Einführung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wird 2021 erstmals in Zusammenarbeit mit dem Theater HORA aus Zürich angeboten. Mitwirkende des Ensembles geben vor den Vorstellungen Einblicke in die Entstehung des Films «Planet HORA».
Baulicher Zugang
An den beiden Eingängen steht ein Tastmodell des Festivalgeländes mit Legenden in Brailleschrift. Dieser dreidimensionale Plan ermöglicht es sehbehinderten und blinden Menschen, sich auf dem Gelände zurechtzufinden. Das gesamte Festivalgelände, die Spielorte und Gastrobetriebe sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität barrierefrei zugänglich. Alle Spielorte verfügen über Rollstuhlplätze, und es stehen drei Behindertentoiletten zur Verfügung.
Arbeitsangebote
Der Beirat des Zürcher Theater Spektakels wird für seine Arbeit entlöhnt. In den Jahren 2021 bis 2024 möchte das Festival als Arbeitgeber einen weiteren Schritt hin zu mehr Diversität und Inklusion machen. Seit 2021 werden Stelleninserate jeweils mit der Aussage ergänzt, dass beim Zürcher Theater Spektakel Vielfalt einen hohen Stellenwert hat und daher Bewerbungen von Angehörigen unterrepräsentierter gesellschaftlicher Gruppen, wie zum Beispiel von Menschen mit Behinderungen, sehr willkommen sind.
Kommunikation
Spätestens ab 2022 werden Programminformationen auf der Website auch in einfacher Sprache zu finden sein. Unter der Rubrik «Service» gibt es eine Unterseite für «Gäste mit Behinderungen», auf der diese alle wichtigen Informationen gebündelt vorfinden. So zum Beispiel auch, dass in alle Vorstellungen Blindenführhunde mitgenommen werden können oder in welchen Spielstätten sich Induktionsschleifen befinden. Spätestens 2022 soll auch ein Info-Video in Gebärdensprache folgen.
Juni 2021
Beiräte in den Performing Arts
Expertise einholen für mehr Inklusion
Zürcher Theater Spektakel, Zürich
Drei Kulturinstitutionen blicken auf unterschiedlich lange Erfahrungen mit einem Beirat zurück: Auf seinem inklusiven Weg beraten vier Fachpersonen mit Behinderungen das Zürcher Theater Spektakel, ein Fachbeirat aus Vertretenden von Behinderteninstitutionen unterstützt das Luzerner Sinfonieorchester, während das Sinfonieorchester Basel einen inklusiven Publikumsrat geschaffen hat.
Porträt, Interview & zwei Bildergalerien
Zürcher Theater Spektakel, Zürich
Betroffene Inklusionsexperten kommen im Porträt zu Wort, im Interview erläutern zwei Festivalverantwortliche, wie die inklusiven Angebote ankommen, und zwei Bildergalerien zeigen eine Auswahl inklusiver Gruppen, die beim Theater Spektakel aufgetreten sind, sowie umgesetzte Zugangshilfen und bauliche Massnahmen.