sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH

sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH

sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH ist die Dachorganisation der Gehörlosen-Selbsthilfe im Kanton Zürich. Sie wird von der Stiftung «Treffpunkt der Gehörlosen» getragen. Seit 1987 setzt sie sich ein für die Inklusion der rund 2500 gehörlosen und hörbehinderten Menschen im Kanton. Zu ihren Dienstleistungen gehört die Organisation von Begegnungen, Bildung- und Kulturangeboten. Die Organisation fördert die Kommunikation zwischen Menschen mit und ohne Hörbehinderungen und die Verbreitung der Gebärdensprache sowie die Interessenvertretung unter anderem für politische Teilhabe. Seit Anfang 2018 verstärkt sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH mit ihrer neuen Strategie den Ausbau von interkulturellen Angeboten, die allen Interessierten zugänglich sind, unabhängig vom Hörstatus. So werden Sprachbarrieren überwunden und Begegnungen ermöglicht, die zu neuen Kontakten führen und eine inklusive Gesellschaft fördern.

Kulturelles Angebot

sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH organisiert in Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftszentrum für das Quartier Oerlikon das erste Kultur-Festival-inklusiv (24.-29.September 2019). Dieses feiert im Gehörlosenzentrum Zürich-Oerlikon die Begegnung von Menschen mit und ohne Hörbehinderungen. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, den Sensibilisierungsraum kennenzulernen, ein Podium über Inklusion und insbesondere den inklusiven Kulturabend zu besuchen. Das Kultur-Festival-inklusiv soll alle zwei Jahre stattfinden, das nächste Mal 2021. Das Festival und die vier Mal jährlich stattfindenden Kultur-Events werden in gemischten Teams aus hörenden und gehörlosen Kulturinteressierten programmiert. An den Anlässen stehen gehörlose und hörende Kunstschaffende auf der Bühne – auch gemeinsam. Den interkulturellen Austausch fördert auch das «Bistro taktvoll», welches vier Mal jährlich in Zusammenarbeit mit der Alten Kaserne in Winterthur stattfindet. An diesen Anlässen werden die Gäste in Gebärden- und Lautsprache bedient und zwar von gemischten Teams aus gehörlosen und hörenden Mitarbeitenden.

Inhaltlicher Zugang

Verdolmetschungen in beide Richtungen – also von Gebärdensprache in Lautsprache und umgekehrt – machen die Kulturangebote für alle zugänglich. Neu erleichtern Kultur-Botschafterinnen und Kultur-Botschafter einen niederschwelligen Austausch zwischen Hörenden und Gehörlosen. Im forum98, der Aula des Gehörlosenzentrums, der Platz für 122 Gäste bietet, ist eine induktive Höranlage vorhanden für Besuchende mit einem Hörgerät. Für Menschen mit einer Hör-Seh-Behinderung wird bei Bedarf und nach Verfügbarkeit eine Bild-Nah-Kamera angemietet. Für gehörlose und hörbehinderte Menschen, die lautsprachlich kommunizieren, werden nach Bedarf und Verfügbarkeit Schriftdolmetscherinnen und -dolmetscher organisiert.

Arbeitsangebote

Acht gehörlose und zwei hörenden Mitarbeitende sind bei sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH tätig. Gemischte Teams aus gehörlosen, hörbehinderten und hörenden Freiwilligen sowie entlöhnten Profis programmieren die Kulturanlässe, führen sie gemeinsam durch und evaluieren sie in der Gruppe. Freiwillige Kultur-Botschafterinnen und Kultur-Botschafter stehen im Einsatz, um auf Besuchende zuzugehen und den Austausch zwischen Hörenden und Hörbehinderten zu fördern.

Kommunikation

Über Verdolmetschungen in Gebärdenspräche sind die Kulturangebote für ein breites Publikum zugänglich. Für gehörlose und hörbehinderte Menschen, die lautsprachlich kommunizieren, wird auf Anfrage eine Schriftdolmetscherin oder ein Schriftdolmetscher organisiert. Menschen mit einer Hör-Seh-Behinderung wird für eine barrierefreie Kommunikation eine Bild-Nah-Kamera zur Verfügung gestellt. Ab 2020 wird die neue Webseite von sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH barrierefrei zugänglich sein.

Charta zur kulturellen Inklusion

Andreas Janner, Geschäftsführer von sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH, zur Charta-Leitlinie 3 «Partizipation» und 5 «Wirkungsorientierung»; Marzia Brunner, Kultur Events, und Lilly Kahler, interkulturelle Projekte bei sichtbar GEHÖRLOSE ZÜRICH, zur Charta-Leitlinie 1: «Kernanliegen»:

Andreas Janner, Marzia Brunner und Lilly Kahler über die Charta.

September 2020

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