Musikfestival Bern

Musikfestival Bern

Innovative Konzertformate, musikszenische Experimente und überraschende Programmierungen zwischen den musikalischen Stilen und Epochen stehen im Fokus des Musikfestivals Bern. Es präsentiert jeweils im September Musik an verschiedenen Spielorten in der Stadt. Eine Vielzahl von nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern nehmen das Publikum mit auf eine Reise, die bewegt, irritiert und entzückt. Musikformate für alle Sinne, ein inklusives Musikvermittlungsangebot und überwiegend hindernisfreie Spielorte sollen auch Musikinteressierte mit Behinderungen involvieren.

Kulturelles Angebot

Mit Festivalthemen und -programmen, die zur sinnlichen Wahrnehmung einladen, macht sich das Musikfestival Bern seit 2017 auf seinen spezifischen inklusiven Weg. Eine inklusive Kulturinstitution zu sein, bedeutet, die Massnahmen für eine gleichberechtigte Teilnahme selbstverständlich umzusetzen, die Kosten dafür im ordentlichen Budget zu berücksichtigen und die Zielgruppen einzubeziehen. Das Musikfestival Bern macht die Bestrebungen dabei nicht von der Anzahl Menschen mit Behinderungen abhängig, welche ein inklusives Angebot nutzen. Denn es entsteht ein Mehrwert für alle. So sind kurze und leichtverständliche Texte im Programmheft lesefreundlicher und wecken das Interesse. Inklusive Events sicht- und erlebbar zu machen, verbindet Menschen und sensibilisiert das Publikum. Das Musikfestival Bern verfolgt den Ausbau seiner inklusiven Massnahmen beharrlich und möchte damit auch andere Kulturinstitutionen inspirieren.

Inhaltlicher Zugang

Die Übersetzung von neuer Musik in Gebärdensprache ist ein noch kaum berührtes Feld. Das Musikfestival Bern möchte in Zusammenarbeit mit dem Verein MUX, der einen gehörlosengerechten Zugang zu musikalischen Anlässen schafft, in den nächsten Jahren eine Pionierrolle einnehmen und gemeinsam mit gehörlosen Menschen experimentieren. Da auch Uraufführungen verdolmetscht werden, liegt die Herausforderung in der spontanen Übersetzung. Den Dolmetscherinnen und Dolmetschern liegen keine Aufnahmen vor, um sich mit den Inhalten bekannt zu machen. Die Performance sowie die Interaktion mit Künstlerinnen, Künstlern und Publikum sind zentral. Experimentell sind auch die Konzertformate an sich. Alljährlich inspirieren sie das Festivalteam zur Konzeption neuer inhaltlicher Zugangshilfen. So wurden 2019 auch die Möglichkeiten der Audiodeskription neugierig erforscht: Zum ersten Mal zeigte das Musikfestival einen Stummfilm mit präzisen Bildbeschreibungen für Menschen mit Sehbehinderungen.

Kommunikation

Nicht immer lässt sich die passende Kommunikationsform auf Anhieb finden. Das Musikfestival Bern bot 2017 im Programmheft erstmals zusätzliche Zusammenfassungen in Leichter Sprache an. Die gekennzeichneten Texte sorgten für Irritation: Der auf drei kurze Sätze reduzierte Inhalt hat nicht immer den Kern der Aussage getroffen, sondern sich meist auf die Beschreibung der Szenerie beschränkt. Diese erste Erfahrung mit einem inklusiven Programmheft war lehrreich und wertvoll. Mittlerweile hat das Musikfestival Bern eine stimmige Alternative gefunden. Statt in Leichter Sprache sind die Texte in einfacher Sprache verfasst. Sie sind nicht als solche gekennzeichnet und stattdessen als Zusammenfassungen prominent an den Textanfang gesetzt und durch eine grössere Schrift signalisiert. Die einheitliche und klare Gestaltung mit einer Doppelseite pro Konzert unterstützt die Lesefreundlichkeit.

Juni 2020

Verständlichkeit im Programmheft dank einfacher Sprache

Einfach geschrieben und kurz zusammengefasst

Musikfestival Bern, Bern

Immer mehr Kulturinstitutionen aus den Darstellenden Künsten und der Musik bieten im wichtigsten Kommunikationsprodukt für ihr Publikum, dem Programmheft, auch eine vereinfachte Sprache und kurze Zusammenfassungen an. Wie unterschiedlich dies angewendet wird und welche Ziele erfüllt werden sollen, zeigen die Beispiele von sechs unserer Labelträger.

Porträt, Interview (2018) & Videobeitrag (2017)

Musikfestival Bern, Bern

Das Festivalporträt über Möglichkeiten, Musik über mehrere Sinne und durch Zugangshilfen erfahrbar zu machen. Im Interview erläutert die Redaktionsverantwortliche, wie das Festival barrierefreie Kommunikation umsetzt. Und im Videobeitrag erzählt die Vermittlungsverantwortliche vom inklusiven Musikvermittlungsprojekt Radio Antenne.

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