Museum für Kommunikation

Museum für Kommunikation

Mit seinen Ausstellungen und Aktivitäten nimmt das Museum für Kommunikation Stellung zu gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Kommunikation und ihren Technologien. Es setzt sich mit der Geschichte, der Gegenwart und Zukunft der Kommunikation auseinander und macht seine Sammlungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Es wird seit 1997 von der Schweizerischen Stiftung für die Geschichte der Post und Telekommunikation (Schweizerische Post und Swisscom) getragen. 2017 eröffnete das rundum erneuerte Museum seine 2000-Quadratmeter grosse neue Kernausstellung. Das innovative museologische Konzept der «Kommunikatorinnen und Kommunikatoren» bildet das lebendige Herzstück der Ausstellung. Das Museum entwickelte dafür eigens einen Lehrgang. 2019 erhielt das Museum für Kommunikation als erst drittes Museum der Schweiz für seine Gesamterneuerung den renommierten Council of Europe Museum Prize.

Kulturelles Angebot

Kommunikation verbindet Menschen seit jeher. Warum kommunizieren wir überhaupt? Was braucht es, damit wir uns verstehen? Die neue Kernausstellung im Museum für Kommunikation geht diesen Grundsatzfragen mit Unterstützung der «Kommunikatorinnen und Kommunikatoren» auf den Grund. Die speziell ausgebildeten und durch Expertinnen und Experten mit Behinderungen sensibilisierten Vermittlungspersonen interagieren mit den Besuchenden auf Augenhöhe und fordern sie spielerisch zum Austauschen auf. Das Museum achtet bei der Erarbeitung seiner Inhalte auf die Vielfalt der Bevölkerung und zieht sie aktiv in den Prozess mit ein. Inklusion, Gender, Migration und mehrsprachige Schweiz werden als gesellschaftliche Brennpunkte implizit vermittelt. Für grosse Wechselausstellungen setzt das Museum jeweils einen inklusiven Schwerpunkt: Bei «Sounds of Silence» (2018/19) konnten Menschen mit Hörbehinderungen die Klangkulisse mit speziell konzipierten Kopfhörern erleben. Für die Wechselausstellung «Schweinehunde und Spielverderber» (2019/20) setzt es für einen Grossteil der Texte einfache und Leichte Sprache ein.

Inhaltlicher Zugang

In der Kernausstellung werden unterschiedliche Sinne angesprochen: Hands-on-Stationen, Tastobjekte, Zwei-Sinne-Prinzip, gute Lesbarkeit, verständliche Inhalte und Texte sowie unterfahrbare Präsentationsflächen gehören zum Standard. Die einleitenden Medienstationen sind als nonverbale Animationsfilme konzipiert und daher einfach verständlich. Bei Video-Stationen können Untertitel in unterschiedlichen Sprachen zugeschaltet und induktive Kopfhörer eingeklinkt werden. Die Kernausstellung wurde auf ihre Zugänglichkeit hin von Expertinnen und Experten mit Seh-, Hör- und Mobilitätsbehinderungen geprüft. Dank der unterschiedlichen Zugänge sind weite Teile der Ausstellung barrierefrei für alle nutzbar.

Arbeitsangebote

Das Museum für Kommunikation unterstützt Mitarbeitende, die spezifische Herausforderungen überwinden müssen, wie beispielsweise depressive Erkrankungen, und lässt sich von vermittelnden Stellen beraten. Die Museumsleitung bietet Hand bei Anfragen zur Arbeitsintegration. Das Museum zieht Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichen Bereichen des Betriebs beratend bei. Es prüft zudem den Einsatz von Kommunikatorinnen und Kommunikatoren mit Behinderungen, da sie im Austausch mit dem Publikum eine direkte Sensibilisierung erreichen können.

Kommunikation

Das Museum für Kommunikation plant für 2020 eine neue barrierefreie Webseite. Sowohl die Webseite wie auch der Newsletter werden für Sprachwiedergabe eingerichtet. Das Museum legt Wert auf verständliche Texte und auf gute Lesbarkeit durch adäquate Schriftgrösse und Kontraste bei seinen Druckerzeugnissen. Es spricht spezifische Zielgruppen explizit und primär über deren eigene Netzwerke an.

Nachhaltigkeit

Neben der Partnerschaft mit Kultur inklusiv schöpft das Museum für Kommunikation Ideen für eine nachhaltig-inklusive Ausrichtung aus dem Happy Museum Project UK, das sich an den Nachhaltigkeitszielen der UNO orientiert. Es setzt deshalb auch Massnahmen für einen nachhaltigen Betrieb um, wie etwa die Senkung des Energieaufwands, der Umgang mit ressourcenschonenden Materialien bei Wechselausstellungen oder regionale Produkte in Cafeteria und Shop mit lokaler Produktion, auch in Zusammenarbeit mit geschützten Werkstätten.

September 2019

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