Museum Kloster Sankt Georgen
Klostermuseum St. Georgen
Die ehemalige Benediktinerabtei Sankt Georgen liegt unmittelbar am Rhein und ist in vielen Teilen gut erhalten. Zum Museum gehören neben dem Konvent auch die Abthäuser und die kürzlich sanierte Gartenanlage mit Heilkräutergarten. Gegründet im 11. Jahrhundert zeigt der Gebäudekomplex eine wechselhafte Baugeschichte, deren Höhepunkt zugleich das Ende der klösterlichen Gemeinschaft anfangs des 16. Jahrhunderts bedeutet. Der aus dieser Zeit stammende Freskenzyklus im Festsaal ist ein wichtiges Zeugnis für die frühe Renaissancekunst nördlich der Alpen und zeugt von Bildung und Reichtum des letzten Abtes. Nach der Reformation wurde die Klosteranlage für Verwaltungszwecke von unterschiedlichen Besitzern genutzt. 1926 erwarb sie die Gottfried Keller-Stiftung. Sankt Georgen steht unter eidgenössischem Denkmalschutz und gehört seit 2012 zur Sektion Museen und Sammlungen des Bundesamtes für Kultur.
Kulturelles Angebot
Mit dem Aufbau von nachhaltigen Betriebsstrukturen wird auch das Vermittlungs- und Kulturangebot des Klostermuseums massgeblich ausgebaut; inklusive Massnahmen nehmen dabei einen wichtigen Platz ein. Über eine internationale öffentliche Ausschreibung wird dazu ein externer Dienstleister beauftragt. Die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen – bereits in der Konzeptionsphase – wird bei der Ausschreibung als Kriterium aufgeführt. Mitberücksichtigt werden auch die regionalen Kooperationsmöglichkeiten. Langfristiges Ziel ist es, ein inklusives Vermittlungsangebot in Co-Konstruktion zu entwickeln.
Inhaltlicher Zugang
Sukzessive werden die Angebote für Menschen mit Hörbehinderungen (induktives Audioangebot, Gebärdensprachverdolmetschung) und Sehbehinderungen (Vermittlungsangebot unter Einbezug von taktilen Reliefs) aufgebaut. Menschen mit Mobilitätsbehinderungen erhalten mit einem virtuellen Rundgang Einblick in die wichtigsten Räume im Obergeschoss. Die Texte im Museum werden gemäss dem Konzept der einfachen Sprache überarbeitet. Der zukünftige Museumsrundgang berücksichtigt die barrierefreie Ausstellungsgestaltung.
Baulicher Zugang
Schrittweise wird die bauliche Zugänglichkeit der denkmalgeschützten Klosteranlage verbessert: In einer ersten Etappe wird die Wegführung durch den «Bannhof» in den Klostergarten hindernisfrei gestaltet. Danach werden die Treppen saniert sowie ein behindertengerechtes WC eingebaut. Parallel dazu wird ein Architekturwettbewerb für die Verlegung des Museumseingangs ausgeschrieben: Neu soll dieser im benachbarten Ökonomie-Gebäude im Erdgeschoss alle Gäste barrierefrei empfangen. Dazu gehört auch der Einbau eines Treppenlifts, damit auch Menschen mit Mobilitätsbehinderungen in den Kreuzgang und die umliegenden Räume gelangen. Hierfür werden zusätzlich Rampen eingebaut.
Arbeitsangebote
Das Museum Kloster Sankt Georgen sorgt dafür, dass die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen als Expert*innen in eigener Sache von Beginn weg gewährleistet wird. Neben dem Einbezug in der Konzeptionsphase für die zukünftigen Vermittlungsangebote werden sie auch mit der Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden und dem Testen der neu eingeführten Massnahmen beauftragt.
Dezember 2021